mein Helfersyndrom wird mich wohl Zeit meines Lebens begleiten
Durch meine Arbeit als Heilerziehungspflegerin konnte ich viele Jahre Erfahrung im Umgang mit geistig und mehrfach behinderten Menschen sammeln. Neben Frühchenstricken und Besuchsdiensten im Alten- und pflegeheim, engagiere ich mich noch in unserer Stadtbücherei. Der Umgang mit Menschen, die Gespräche und die gemeinsamen Erlebnisse sind es die mich an diesen Tätigkeiten festhalten lassen. Ein lächeln oder ein Händedruck und das gute Gefühl jemanden etwas sehr wichtiges - nämlich Zeit und Aufmerksamkeit geschenkt zu haben - bedeutet mir sehr viel..
In diesem Sinn Nika
P.S. wer geht noch einer ehrenamtlichen Tätigkeit nach ?? Ich freue mich über eure Erfahrungen
Im Grunde sind es immer die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben. (Wilhelm von Humboldt).
ich habe lange nachgedacht, so etwas auch zu machen. Ich habe immer, wenn ich wieder einen Anlauf nehme, einen Beigeschmack. Ist das auch das Richtige, halte ich das durch, sollte ich was anderes machen, wo fange ich an, an wen wende ich mich? Aber generell stört mich das "Helfen". Ich will niemandem Dankbarkeit abringen, indem ich helfe. Aber gedanklich bekomme ich da keine "Normalität" rein, die ich gern hätte. Die "Kranken" merken dieses Helfen doch auch. Das gefällt mir nicht. Komisch, oder?
Manchmal habe ich ein schlechtes Gewissen, dass ich so gesund bin (relativ)..., und wenn ich an einem Behinderten vorbei muss, wechsle ich die Straßenseite, weil ich nicht schaffe, dass er mich so gesund sieht....Jaja, das bin ich. Und wenn ich ein Ehrenamt anfange, bin ich ausgebucht für alles andere, meine Familie, meine Freunde usw. Ob Du das ein wenig verstehst? Aber mein Klaus und ich helfen immer, wo etwas sichtbar wird. Vielleicht bekomme ich ja mal genau den Anstoß, den ich brauche...
************************************************* Nur die Liebe zählt...! Ohne Liebe zählt nichts!
liebe nika, ich finde deinen einsatz einfach richtig, richtig klasse! ich finde es immer beeindruckend, wenn leute ihre eigene wertvolle zeit anderen zur verfügung stellen. ich befriedige mein helfersyndrom in meinem job als nachtwache im altenheim und habe ehrlich gesagt darüberhinaus keine lust, mich ehrenamtlich zu betätigen. aber ich sehe hautnah das ergebnis dieser tollen einsätze: wir haben auch 3 damen, die regelmäßig in unserem haus besuche machen. sie bereiten so große freude, dass es fast rühend ist, dieses zu hören!! trine, die machen sich mit sicherheit keine gedanken, dass ihnen (zeit geopfert) wwird! sie sind glücklich über 10 min vorlesen, mensch ärger dich nicht, schach, spazierengehen, oder einfach auch nur da sein!
hier in cux gibt es seit einiger zeit eine zentrale anlaufstelle für ehrenamtliche "jobs". tolle sache!
danke an alle, die so handeln wie nika! sie helfen auch uns in unserem job!
Weder Lohn noch Lob sind mir wichtig. Ich versuche mich vielmehr in andere Menschen hineinzuversetzen. Nachzuempfinden wie ich mich in deren Situation fühlen würde. Und dann ist natürlich die Hoffnung in mir, ebenfalls Hilfe und die nötige Zuwendung zu erfahren.
Jeder sollte für sich selbst entscheiden was er tut und mit offenen Augen durchs Leben gehen
Liebe Grüße Nika
Im Grunde sind es immer die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben. (Wilhelm von Humboldt).
ich fühle mich gerade falsch verstanden, ja sogar gemaßregelt. Kann das sein?? Gemeint habe ich doch, dass ich durch meine "Hilfe" nicht demütigen möchte. Ich habe erfahren, dass gar nicht jeder Hilfe will. Und es Helfer gibt, die es wissen wollen..., und dass gerade alte Menschen oft ausgenutzt werden durch Helfer... Entschuldigung, das ist meine Erfahrung..., deshalb überlege ich mir, wie und in welcher Form ich wirklich helfe.
Liebe Grüße von Trine
************************************************* Nur die Liebe zählt...! Ohne Liebe zählt nichts!
Zitat von Trineich fühle mich gerade falsch verstanden, ja sogar gemaßregelt. Kann das sein??
oh, nein, trinchen! das kann NICHT sein! ganz, ganz bestimmt nicht! ich habe noch nie erlebt, dass sich jemand gedemütigt fühlte, wenn er zeit geschenkt bekommt, oder er sich genötigt fühlt, in einsamkeit gesellschaft anzunehmen. ich kann ja nur von dem erzählen, was ich erlebe: strahlende gesichter, wenn morgen endlich wieder schachrunde ist, wenn morgen "mein besuch kommt und mir ein kleines stück aus der natur mitbringt", wenn es endlich wieder 3 seiten weiter im geliebten buch geht. bei den meisten unserer bewohner ist es auch so, dass sie gar nicht erfassen, dass diese großartige hilfe ehrenamtlich von außen kommt. sie sind einfach nur glücklich und sei es, dass ihnen ein kind ein kleines stück auf der blockflöte vorspielt...