...Glück gehabt - Dankbarkeit des Verlierers - Dank der Ehrlichkeit des Finders!
Früh am Morgen passierte mir etwas "Undankbares" im Supermarkt. Auf dem Butterberg lag eine pralle, große Geldbörse - und weit und breit keine Besitzerin zu sehen. Kurzentschlossen schnappte ich mir den Geldbeutel, wandte mich an jemanden vom Personal und öffnete in dessen Beisein das Fundstück. Es waren viele grüne Scheine zu sehen und neben der Kontoauszugs-Karte noch der Personalausweis. Den Namen registrieren und ihn bereits laut in die Runde (über diverse Regale hinweg) rufen, war für mich eines: "Hallo Frau Ypsilon Zett" Kurz und gut: Neugierig und mit gerunzelter Stirn kam eine "Omi" um die Ecke und fragte, wer nach ihr gerufen hätte. Offenbar hatte sie ihre Euros noch gar nicht vermisst neinnein . Nachdem Passbild und Gegenüber sichtlich übereinstimmten, gab ich ihr die Geldbörse und war gewappnet auf ein dankbares Wort, das ich zu schmälern (...ach, ist doch eine Selbstverständlichkeit, etc.)beabsichtigte. Denkste, die Frau riss mir erbost den Geldbeutel aus der Hand, öffnete ihn fahrig und überprüfte nervös den Inhalt um dann erleichtert zu verkünden: "Stimmt - alles noch drin!"
Dann schenkte sie mir noch einen entrüsteten (undankbaren) Blick und verzog sich wieder in den Nebengang. Die Supermarkt-Mitarbeiterin machte mir gegenüber noch den Versuch einer Erklärung und sagte, dass die Frau nicht nur ihren Geldbeutel bei der Butter vergessen hätte, sondern vermutlich auch ihre guten Manieren.
____________________________________________________ Meistens bemühe ich mich um positive Lebenseinstellung... denn ich weiß, dass meine Seele grundsätzlich die Farbe meiner Gedanken annimmt.
Da gibts ein Sprichwort : Undank ist der Welt Lohn
Es kann aber noch gut sein, dass die Omma ne späte Erleuchtung nach dem verdauten Schock bekommt. Oder einer Freundin die Geschichte erzählt und die ihr den Sachverhalt deutlich macht. Vielleicht kommt doch noch ein warmer Händedruck.... Ich habe an einem früheren Arbeitsplatz 2 mal einen Geldbeutel gefunden. Einmal hat mir der Besitzer 10% gegeben, das andere Mal gabs eine Flasche guten Sekt als Dankeschön. Gibt nicht nur Stoffel auf dieser Welt !
Ich merk tag täglich, dass es eben nicht die Jungen sind, die keinen Anstand haben, sondern immer öfter die Älteren.
Im Supermarkt. Omi (ca. 1,59 groß) müht sich ab, weil der Käse im Regal so weit oben ist. Ich hin. Ich sag: Lassen Sie sich helfen! Hol ihr den Kas runter, lächel sie an....und die alte Schachtel reisst mir das Ding aus der Hand, legts in ihren Wagen und schiebt ab!
S-Bahn: Belagern zwei bis drei Sitze mit ihren Einkäufen und mosern, wenn man sie bittet, das Zeug da wegzunehmen. Ich frag dann immer, ob sie für zwei bezahlt haben.
------------------------------------------- Liebe Grüße von Cat
Ach ihr Lieben - ihr habt mich aufgerichtet und bestätigt. Denn in meinen düsteren Gedanken habe ich mir schon vorgenommen in einem künftigen "Fall" das Verlorene schadenfroh liegen zu lassen und zu hoffen, dass es jemand findet, der es nicht abgibt.
Mein Sohn hatte letzten Winter bei mitternächtlicher Heimfahrt einen Glatteis-Rutscher und kam in der Kreuzung am Gartenzaun zu stehen. Er stieg aus, begutachtete den Schaden, klingelte am Haus - es öffnete niemand, schrieb eine Zeile mit Adresse und Telefon-Nr. und warf diese in den Briefkasten. Beim Rückgehen zu seinem Auto sah er eine Brieftasche mittig liegen - nahm sie mit nach Hause und weckte uns. Sofort riefen wir die 110 an und erkundigten uns fürs Verhalten in beiden Fällen (Sachbeschädigung... oder gar Unfallflucht? Brieftasche mit SEHR viel Geld und jeder Menge Karten, etc.) Jedenfalls fuhren wir in aller Frühe zum Unfallort und stellten fest: der "Geschädigte" und der "Verlierer" hatten den gleichen Namen. Der Zaun war nur unwesentlich eingedrückt - mit sanfter Gewalt konnten die Stäbe wieder gerichtet werden... die Brieftasche ließen wir vor Ort beim Besitzer - und mein Sohn bekam noch eine Tankfüllung spendiert!
____________________________________________________ Meistens bemühe ich mich um positive Lebenseinstellung... denn ich weiß, dass meine Seele grundsätzlich die Farbe meiner Gedanken annimmt.
Ach Atina, was es so alles gibt. Eigentlich hätte die alte Dame Dir sehr dankbar sein müssen. Es war ja vielleicht ihre gesamte Rente, die in der Geldbörse war. Beim Lesen Deiner Zeilen war ich schon etwas entsetzt über das Verahlten selbiger!